Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Auswirkungen und Prävention durch Betriebliches Gesundheitsmanagement

Gewaltabwehr im Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Gewalt am Arbeitsplatz ist ein Problem, das nicht nur körperliche, sondern auch psychische Auswirkungen auf Betroffene hat und den Arbeitsalltag in vielen Branchen prägt. Umso wichtiger wird es, die Ursachen zu verstehen und präventive Maßnahmen zu ergreifen – hier spielt das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) eine entscheidende Rolle.

Die Bandbreite reicht von verbalen Übergriffen und Mobbing bis hin zu physischen Attacken. Studien zeigen, dass Gewalt im Beruf weltweit zunimmt und in unterschiedlichsten Berufsfeldern vorkommt, besonders aber in Berufen mit engem Kundenkontakt, wie in der Pflege, im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel.

Formen von Gewalt am ArbeitsplatzFormen von Gewalt am Arbeitsplatz

Gewalt am Arbeitsplatz kann sich in vielfältiger Weise äußern und betrifft sowohl das körperliche als auch das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter. Die verschiedenen Formen sind oft miteinander verknüpft und können sowohl durch Kollegen, Vorgesetzte als auch externe Personen, wie Kunden oder Patienten, ausgeübt werden:

  • Verbale Gewalt: Beleidigungen, Drohungen, Einschüchterungen und verbale Aggressionen gehören zu den häufigsten Formen von Gewalt. Sie führen nicht nur zu psychischem Stress, sondern können auch das Vertrauen der Betroffenen in das Arbeitsumfeld nachhaltig schädigen. Besonders gefährlich ist es, wenn solche Angriffe systematisch erfolgen und Betroffene keine Unterstützung erfahren.
  • Psychische Gewalt: Mobbing, Diskriminierung, Ausgrenzung und Schikanen greifen das Selbstwertgefühl an und belasten die psychische Gesundheit. Oft treten diese Formen subtil auf, beispielsweise durch bewusstes Ignorieren, Gerüchte oder das Verweigern von Informationen. Die langfristigen Folgen können Depressionen, Angststörungen oder sogar Burnout sein.
  • Physische Gewalt: Körperliche Übergriffe wie Schläge, Tritte oder gar sexuelle Übergriffe sind die offensichtlichsten und unmittelbar gefährlichsten Formen von Gewalt. Neben den körperlichen Verletzungen können auch gravierende psychische Traumata entstehen, die die Betroffenen noch lange begleiten.
  • Strukturelle Gewalt: Diese oft übersehene Form von Gewalt äußert sich durch unfaire Arbeitsstrukturen, systematische Überlastung oder mangelhafte Ressourcen. Mitarbeiter geraten dabei unter ständigen Leistungsdruck, der sowohl ihre körperliche als auch psychische Gesundheit gefährdet. Beispiele hierfür sind unrealistische Zielvorgaben, schlechte Arbeitsorganisation oder fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte.

Zusätzlich können diese Formen von Gewalt durch digitale Angriffe, sogenannte Cyber-Gewalt, ergänzt werden. Dazu gehören beleidigende E-Mails, öffentliche Diffamierungen in sozialen Medien oder gezielte digitale Mobbing-Angriffe, die das Arbeitsklima nachhaltig vergiften.

Ein umfassender Ansatz zur Prävention und Intervention ist notwendig, um die verschiedenen Formen von Gewalt am Arbeitsplatz zu erkennen, zu adressieren und langfristig zu vermeiden.

Ursachen von Gewalt am Arbeitsplatz

Gewalt abwehr

Die Ursachen für Gewalt am Arbeitsplatz sind vielschichtig und reichen von individueller Aggression über strukturelle Probleme bis hin zu Konflikten im Arbeitsumfeld. Einige der wichtigsten Ursachen sind:

  • Stress und Überlastung: Hoher Arbeitsdruck, Überstunden und mangelnde Erholungszeiten führen häufig zu Frustration und Aggression. Beschäftigte, die ständig unter Stress stehen, neigen eher dazu, in Konfliktsituationen überzureagieren.
  • Schlechte Arbeitsbedingungen: Mangelnde Wertschätzung, fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte und unzureichende Arbeitsmittel können Frustration hervorrufen und ein Umfeld schaffen, in dem Gewalt wahrscheinlicher wird.
  • Hierarchische Strukturen: In stark hierarchisch geprägten Unternehmen kann es leichter zu Machtmissbrauch und psychischer Gewalt kommen, etwa durch Vorgesetzte, die ihre Position ausnutzen.
  • Konflikte zwischen Mitarbeitern: Persönliche Differenzen, Missverständnisse und mangelnde Kommunikationsstrukturen führen häufig zu zwischenmenschlichen Spannungen, die in verbaler oder physischer Gewalt enden können.
  • Äußere Einflüsse: Besonders in Berufen mit engem Kundenkontakt, etwa im Gesundheitswesen oder in der Gastronomie, sind Beschäftigte häufig aggressivem Verhalten von Kunden ausgesetzt, was zu einer zusätzlichen Belastung führt.

Die Auswirkungen von Gewalt am Arbeitsplatz

Gewalt am Arbeitsplatz hat schwerwiegende Folgen, sowohl für die Betroffenen als auch für das gesamte Arbeitsumfeld. Mitarbeiter, die Gewalt erfahren, leiden oft unter psychischen Problemen wie Angststörungen, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. Die Folgen äußern sich häufig in erhöhter Krankheitsanfälligkeit, Fehlzeiten oder gar einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit.

Auch für Unternehmen bringt Gewalt erhebliche Nachteile mit sich. Ein vergiftetes Arbeitsklima führt zu sinkender Produktivität, höherer Fluktuation und schlechterem Betriebsergebnis. Zudem können Unternehmen durch Rechtsstreitigkeiten, Schadenersatzforderungen und Imageschäden betroffen sein.

Prävention durch Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Praevention

Gewalt am Arbeitsplatz – Prävention durch Betriebliches Gesundheitsmanagement

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bietet einen umfassenden Ansatz zur Prävention von Gewalt am Arbeitsplatz. Ziel des BGM ist es, gesundheitsfördernde Strukturen und Maßnahmen im Unternehmen zu etablieren, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter stärken und Gewaltprävention als festen Bestandteil der Unternehmenspolitik verankern. Gewalt am Arbeitsplatz beeinträchtigt nicht nur die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch das Arbeitsklima und die Produktivität des Unternehmens. Ursachen wie Stress, Überforderung, mangelnde Kommunikation oder eine fehlende Fehlerkultur können solche Konflikte begünstigen.

Ein gut durchdachtes BGM kann hier präventiv ansetzen, indem es eine Unternehmenskultur fördert, die auf Respekt, Wertschätzung und offene Kommunikationsstrukturen baut. Besonders effektive Maßnahmen umfassen:

  • Aufklärung und Sensibilisierung: Schulungen und Workshops zum Thema Gewaltprävention sollten fester Bestandteil der Mitarbeiterausbildung sein. Diese Maßnahmen erhöhen das Bewusstsein für das Thema und vermitteln Strategien zur Konfliktlösung, Deeskalation und Selbstbehauptung.
  • Psychische Gesundheit stärken: Angebote zur Stressbewältigung, wie Entspannungstrainings, Coaching oder Supervision, fördern die mentale Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter. Ein ausgeglichenes Arbeitsumfeld erleichtert den Umgang mit Konfliktsituationen und verringert das Risiko von Gewalt.
  • Förderung einer offenen Kommunikation: Eine Unternehmenskultur, in der Konflikte frühzeitig angesprochen werden können, ist entscheidend. Führungskräfte sollten darin geschult werden, Konflikte konstruktiv zu lösen und ein Klima des Respekts und der Wertschätzung zu fördern.
  • Gesunde Arbeitsbedingungen schaffen: Faire Arbeitsverteilung, ausreichende Pausenzeiten und die Vermeidung von Überlastung sind essenziell, um Stress abzubauen und ein positives Arbeitsklima zu fördern.
  • Einrichtung von Vertrauenspersonen und Beschwerdestellen: Strukturen, in denen Mitarbeiter Unterstützung finden, sind unerlässlich. Vertrauenspersonen oder interne Beschwerdestellen bieten Betroffenen eine Möglichkeit, Vorfälle anonym zu melden und sicherzustellen, dass diese ernst genommen werden.
  • Führungskräfte einbeziehen: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle in der Gewaltprävention. Sie sollten als Vorbilder agieren, klare Richtlinien gegen Gewalt durchsetzen und Konflikte aktiv managen.

Ein ganzheitliches BGM schafft nicht nur ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld, sondern steigert auch die Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft. Unternehmen profitieren von einer geringeren Fehlzeitenquote, stärkerer Mitarbeiterbindung und einer positiven Unternehmenskultur – ein klarer Gewinn für alle Beteiligten.

Fazit

Gewalt am Arbeitsplatz stellt ein ernsthaftes Problem dar, das nicht nur die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch das Unternehmen insgesamt belastet. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement bietet zahlreiche Ansätze, um Gewalt präventiv zu begegnen und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch Sensibilisierung, Förderung der psychischen Gesundheit, offene Kommunikation und die Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen können Unternehmen langfristig Gewalt am Arbeitsplatz verringern und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter stärken.

Ein proaktiver Ansatz im Rahmen des BGM hilft nicht nur, Gewalt vorzubeugen, sondern fördert auch ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander im Berufsalltag, was sich positiv auf die Produktivität und das Arbeitsklima auswirkt.

Autor
  • Sibel Askin Flow Event

    Sibel Askin ist die Gründerin und Kraft hinter Flow Event. Mit Leidenschaft und Detailverliebtheit plant sie einzigartige Events, die nachhaltig in Erinnerung bleiben.

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